Shilajit (Mumijo)Aktualisiert: 13.12.2021
Verwendung in der Naturheilkunde
Das Shilajit ist vereinfacht gesagt eine Heilerde, die überwiegend organische Bestandteile enthält und ein hohes Gesundheits- und Vitalitätspotenzial hat. Unser Shilajit, auch Mumjio genannt, hat seinen Ursprung in Kyrgyzstan, wo es traditionell aus Verkrustungen gewonnen wird, die sich in Felsspalten in Höhenlagen von über 2000-4000 Meter befinden. Shilajit wird von Familien seit Generationen hinweg geerntet, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen. Unser in Deutschland änsässiger Lieferant führt regelmässig laborgeprüfte Qualitäts- und Sicherheitskontrollen durch. Shilajit hat einen Harz-/Bitumen-Geruch und unterliegt einem Reinigungs- und Aufbereitungsverfahren. Shilajit ist ein Stoffwechselprodukt das durch aerober Mikroorganismen gebildet wird. Die genaue Entstehung ist nicht vollständig geklärt. Schätzungen gehen von einem Reifeprozess von bis zu 20 Jahren aus. Als Stärkungsmittel ist es ein bekannter Bestandteil der ayurvedischen Medizin und in Asien sehr geschätzt [1].
D.D. Djenchorow beschrieb es 1995 mit den Worten: „Ein komplexes hochmolekulares organisch-mineralisches Stoffwechselprodukt aerober Mikroorganismen, entstanden im Verwesungsprozess von Pflanzenresten, Flechten und Harzen aus den Wurzeln der Tanne, Fichte und Kiefer.[2][3]
Die Fluvinsäuren und Huminsäuren im Felssekret Shilajit (Mumijo) wirken sich positiv auf die Magen- und Darmschleimhäute aus und fördern die natürliche Darmflora. Humin- und Fulvinsäure entsteht durch die Mikroorganische -„Verdauung“ zerfallenen prähistorischen Pflanzenmaterials.
Im „Internationales Journal für orthomolekulare und verwandte Medizin“ zum Thema: „Huminsäuren beeinflussen die antibakterielle Wirkung des Totalherbizids Glyphosat auf die Fäkalflora und die Ausscheidung über den Urin“, wird die Huminsäure WH67 für eine Studie verwendet. Die Forscher kommen zur Schlussfolgerung: Die orale Substitution des Huminsäurepräparates hat einen positiven Effekt auf die fäkale Mikrobiota menschlicher Probanden. Es führte bei den Probanden zu einer signifikanten Zunahme der symbiontischen Bakterien (Enterokokken, Bifidobakterien und Laktobazillen) und Reduzierung von pathogenen Bakterien (C. perfringens, Gramnegative Enterobakterien).
Bei Osteoporose, Arthritis und Knochenfrakturen [10] findet Shilajit seine Anwendung aufgrund seiner entzündungshemmenden[9] Wirkung und beschleunigten Knochenbildung sowie durch die Verfestigung der Knochen. Das in kleinsten Spuren vorkommende Strontium, als natürliches und ungefährliches Isotop, ist chemisch dem Calcium ähnlich und remineralisiert als Calciumschlepper die Knochen in der Kalzifizierung bei Frakturen. Der Chemiker und Pharmakologe Dr. Wolfgang Windmann hat sich über Jahre mit der Wirkung von Shilajit (Mumijo) befasst und seine Erfahrungen im Buch „Mumijo – Das schwarze Gold des Himalaya“ niedergeschrieben.
Die Huminsäure im Shilajit stimuliert Drüsen im Magen-Darm-Trakt mehr Schleim zu produzieren und stabilisiert damit die Schleimhäute und die Darmwände. Im Journal of Ethnopharmacology vom April 1990 wird eine erfolgreiche indische Studie mit Shiljait erwähnt, die heilende Erfolge bei Magengeschwüren aufgrund der Schleimhautstärkenden Wirkung zeigt. Der Schleim stellt einen natürlichen Schutzfilm dar, damit die Magensäure nicht die Schleimhäute ätzt und womit krankmachenden Keimen an der Ausbreitung und Eindringung in die Blutbahn gehindert werden. Ein gesunder Magen und Darm stellt eine Schutzwand dar und ist massgebend mitverantwortlich für ein funktionierendes Immunsystem. Die Darmwand hält Fremdstoffe vom Eintritt in den Organismus ab, die uns schaden können. Die Huminsäure zeigt eine antibakterielle und viruzide Wirkung, sprich Bakterien und Viren wie E.Coli, Salmonellen, Staphylokokken, Herpesviren und weiteren mögen sie nicht. Die Huminsäure wird ausserdem zur Entgiftung[10] eingesetzt, da sie laut einer kleinen Studie g (Huminsäure WH67), die Darmflora verbessert, dadurch weniger Endotoxine von schädlichen Bakterien ausgeschieden werden. Zudem bindet die Huminsäure WH67 Schwermetall an sich und es wird vermehrt das Pestizid Roundup über den Urin ausgeschieden, wie beim Präparat Activomin erwähnt wird. Im Therapie-Protokoll nach Dr. med. Dietrich Klinghardt wird Huminsäure angewendet, um das Glyphosat (ein hochtoxischer Bestandteil des weit verbreiteten Pestizides Roundup) zu entgiften. Shilajit wird wegen der schleimhautentzündungshemmenden Wirkung auch bei der Behandlung von Hämorrhoiden (innerlich und äusserlich) eingesetzt.
Die im Shilajit enthaltenen Tannine werden als Anti-Nährstoffe bezeichnet, da sich Pflanzen damit vor Fressfeinden schützen. Die Tannine können zudem eine Vielzahl von Viren inaktivieren. Tannine kommen auch im Grüntee und anderen Kräutern vor.
Shilajit wirkt vitalisierend und wird auch als Energie-Booster eingesetzt, der wach macht, ähnlich wie Kaffee. Hierfür wird das Felssekret normalerweise in kleinen Mengen zu einem Tee gegeben und getrunken. Elite Soldaten, Astronauten und Sportlern der Sowjetunion wurde Shilajit gegeben für die Regeneration, Konzentration, Kraft und Ausdauer, seelische Belastbarkeit und als Radikalfänger bei erhöhter Strahlenbelastung. Weiter wird es wegen seiner antioxidantischen Wirkung, besonders in den USA, als natürliches Anti-Aging Mittel eingesetzt.[8]
Medizinisch Nachgewiesen sind folgende Hauptindikatoren:
- Nachbehandlung von Frakturen
- Immunmodulation
- Magen-Darm-Schleimhauterkrankungen (Gastritis)
- Hämorrhoiden
Inhaltsstoffe
Das Felssekret oder auch Gesteinsharz beinhaltet alle heutzutage physiologisch wichtigen Mineralien und Spurenelemente und enthält verschiedenste Vitamine. Der organische Anteil wird bestimmt durch harzartige Humus-Bestandteile, die ca. 80-85% ausmachen. Die restlichen 15-20% bestehen hauptsächlich aus niedermolekularen Substanzen. In Shilajit finden sich Huminsäuren und Fluvinsäuren (auch Fulvosäure), Eldaginsäure, Fettsäuren, phenolische Lipide, Albumine, Kohlenhydrate, Triterpene, Sterole, aromatische Carbonsäure, 3,4-Benzocumarine, Wachse, Mineralien, Alkaloide, Lipide, Tannine, Harze, Balsame, ätherische Öle und weitere Polyphenole sowie Spuren von Aminosäuren. [4][5][6][7]
Shiljait wird für gewöhnlich als Stärkungskur eingenommen.
Rechtlicher Hinweis:
Die Anwendungsgebiete in der Naturheilkunde einzelner Inhaltsstoffe dienen der Information und ersetzen nicht die fachliche Beratung durch einen Mediziner oder Heilpraktiker.
Studiennachweise / Literaturnachweise:
Antiulcerogenic and antiinflammatory studies with shilajit
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2345464
Shilajit: A Natural Phytocomplex with Potential Procognitive Activity
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3296184/
Complement-fixing Activity of Fulvic Acid from Shilajit and Other Natural Sources
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2650748/
Health benefits effects of Moomiaii in Traditional Medicine:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8343599/
ASh Shakirov: Antimicrobial Action of mumiyah-asil in Connection wih some Pus Causing Microorganism (russisch) In: Materials of the Secound Scientific Conference of the Young Scholar-Physicians of Uzbekistan, pp. 127–128, Tashkent (1966)
ASh Shakirov: Treatment of Infected Wounds by mumiyah. In the Experiment (Russian).In Materials of the Scientific Practical Conference of the Tashkent Advanced Training Institute for Physicians, pp. 58–59, Tashkent (1966)
Carl Reichert: Die Mumia nativa oder Muminahi, eine Art prähistorisch-antiseptisches Verbandmittel in Persien. In: Deutsches Archiv für Geschichte der Medicin u. medicinische Geographie 3, 1880; Neudruck Hildesheim und New York 1971; S. 140–145.
Dr. Wolfgang Windmann: Mumijo – das schwarze Gold des Himalaya: Ein traditionelles Naturheilmittel beschützt den Körper vor Krankheiten; Windpferd; Auflage: 2. Aufl. 2014 (26. August 2005)
David Winston & Steven Maimes. Adaptogens: Herbs for Strength, Stamina, and Stress Relief, Healing Arts Press, 2007. ISBN 978-1-59477-158-3
Faruqi, S.H. 1997, Nature and Origin of Salajit, Hamdard Medicus, Vol XL, April–June, pages 21–30
Frolova, L. N.; Kiseleva, T. L. (1996). “Chemical composition of mumijo and methods for determining its authenticity and quality (a review)”. Pharmaceutical Chemistry Journal. 30 (8): 543–547. doi:10.1007/BF02334644.
Frolova, L. N.; Kiseleva, T. L.; Kolkhir, V. K.; Baginskaya, A. I.; Trumpe, T. E. (1998). “Antitoxic properties of standard dry mumijo extract”. Pharmaceutical Chemistry Journal. 32 (4): 197–199. doi:10.1007/BF02464208.
Gerhard Steinmüller: Perlen der russischen Medizin. 1. Auflg. Stadtdruckerei, Pawlograd, Ukraine 1993, S. 11–13.
[1] Ghosal S. Chemistry of shilajit, an immunomodulatory Ayurvedic rasayan. Pure and Applied Chemistry. 1990;62(7):1285–1288
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/2345464/ + https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3296184/
[10]Complement-fixing Activity of Fulvic Acid from Shilajit and Other Natural Sources Ghosal, S., B. Mukherjee and S. K. Bhattacharya. 1995. Ind. Journal of Indg. Med. 17(1): 1–11.
Schwermetall Ausleitung mit Huminsäure Studie Huminsäure WH67:
https://www.pharmawerk-weinboehla.de/wp-content/uploads/2014/04/Pharmawerk_Weinboehla_Huminsaeuren_WH67_biologischerBodenstoff.pdf
Ghosal, S.; Reddy, J. P.; Lal, V. K. (1976). “Shilajit I: Chemical constituents”. Journal of Pharmaceutical Sciences. 65 5: 772–3. doi:10.1002/jps.2600650545. PMID 932958.
Hill, Carol A.; Forti, Paolo (1997). Cave minerals of the world. 2 (2nd ed.). National Speleological Society. p. 223. ISBN 978-1-879961-07-4.