Die industrielle Landwirtschaft kennzeichnet sich heute mit der Maximierung der Ertragsmenge auf einer bestimmten Bodenfläche aus. Sie nutzt den technischen Fortschritt zur grossflächigen Ackerbewirtschaftung z.B. mit Landwirtschaftmaschinen, modernisiertem Saatgut, Kunstdünger und Pestiziden. Die Produktivität eines einzelnen Produktes steht im Vordergrund. Dafür wird viel Energie- und Kapitaleinsatz benötigt. Grosse agrarindustrielle Betriebe produzieren auf diese Weise und beeinflussen das natürliche Ökosystem massgebend. Die beste Lehrmeisterin ist die Natur selbst und ihr Geist der Weisheit gehört in unsere technischen Hilfsmittel. 

Monokultur anstelle der Biodiversität

Durch die Spezialisierung auf eine einzelne Nutzpflanze wird auf einer grossen Landfläche nur Mais angebaut, auf einer weiteren nur Raps und auf einer dritten nur Weizen. Man nennt diese Form der Landwirtschaft Monokultur. Dies führt jedoch dazu, dass dem Boden permanent die Mineralien entzogen werden, die beispielsweise der Mais, der Raps oder der Weizen benötigt. Es findet keine altbewährte Kompostierung statt, die natürlichen, humushaltigen Boden mittels Mikroorganismen und Enzymen erzeugt. Der Humusboden (Nährhumus und Dauerhumus) bestimmt die Fruchtbarkeit der Erde. Die Pflanzen, die darauf angebaut werden, beziehen die Nährstoffe aus diesem Boden. Ein gesunder Boden trägt massgeblich bei für den Mineralien- und Vitamingehalt der Endpflanze. Zudem kann die Pflanze besser ihren natürlichen Schutz gegen Schädlinge aufbauen, wenn sie an keinen Mangelerscheinungen leidet.

Ein gesunder Boden entsteht somit aus der Biodiversität von verschiedenen Pflanzen und Kleinstlebewesen. Ein gesunder Wald funktioniert genau gleich, indem er die Vielfalt zulässt und sie nicht bekämpft. Der Wald wächst natürlich in einer intakten Umwelt und ohne massiven, menschlichen Eingriff (z.B. Forstwirtschaft und Brandrodung). Die Natur braucht nicht die Hilfe des Menschen, um die Fruchtbarkeit des Bodens mit der richtigen Mischung von Mineralstoffen und Mikroben zu erhalten. Die herabfallenden Blätter und Zweige im Herbst werden von Mikroorganismen und Regenwürmern im Boden zersetzt. Somit findet die natürliche Umwandlung des Bodens in Humus statt. Die Erde ist dunkel, locker, mit körnigen Partikeln, sodass sie für Wasser und Luft durchlässig ist. Spurenelemente wie Eisen, Bor, Mangan, Molybdän, Nickel, Kupfer, Zink und weitere schaffen ein ideales Milieu für Bodenlebewesen und Pflanzen.

 

 

Pestizid Pestizide Dünger Chemikalien Lebensmittel Gemüse Früchte Gespritzt

Nährstoffrückgang in Obst und Gemüse

Frisches Obst und Gemüse liefern uns viele Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Der Gehalt ist umso höher, wenn das Obst oder Gemüse frisch zubereitet und konsumiert wird. Eine lange Lagerung, die z.B. aufgrund weiter Transportwege erfolgt, reduziert den Gehalt an Vitaminen, besonders Vitamin C. Das Gemüse sollte bei der Zubreitung nicht zu lange gekocht werden, damit die hitzeempfindlichen Vitamine möglichst verschont bleiben. In der Kochflüssigkeit befinden sich wasserlösliche Vitamine. Diese Kochbrühe ist also ebenfalls wertvoll und sollte nicht weggeschüttet werden.

Von offizieller Seite (Verbraucherzentrale, Bundesamt für Ernährung und Landwirtschaft) heisst es, dass unser Obst und Gemüse heute genauso reich an Nährstoffen ist, wie in früheren Jahren. Schwankungen gehen auf Veränderungen der Analysemethoden zurück, sowie Veränderungen der Umwelt, sei es z.B. die natürliche Auswaschung von Böden. Dennoch möchte ich Ihnen folgende Vergleichstabelle nicht vorenthalten. Die Veränderungen darin sind extrem deutlich. Vielleicht zu ausgeprägt, um sie wegzuargumentieren. Die Studie begründet den Rückgang an diesen Nährstoffen mit ausgelaugten Böden, Luftverschmutzung, Wachstumsbeschleuniger und lange Lagerungszeiten.

Vergleich einer in 1985 erstellten Studie und den in 1996 und 2002 in einem Lebensmittellabor ermittelten Werten in Obst und Gemüse

Untersucht wurden Mineralien und Vitamine in mg je 100 g Lebensmittel

untersuchte Lebensmittel untersuchte Inhaltsstoffe Ergebnis 1985 Ergebnis 1996 Ergebnis 2002 Differenz 1985 – 1996 Differenz 1985 – 2002
Brokkoli Calcium
Folsäure
Magnesium
103
47
24
33
23
18
28
18
11
– 68%
– 52%
– 25%
– 73%
– 62%
– 55%
Bohnen Calcium
Fohlsäure
Magnesium
Vitamin B6
56
39
26
140
34
34
22
55
22
30
18
32
– 38%
– 12%
– 15%
– 61%
– 51%
– 23%
– 31%
– 77%
Kartoffeln Calcium
Magnesium
14
27
4
18
3
14
– 70%
– 33%
– 78%
– 48%
Möhren Calcium
Magnesium
37
21
31
9
28
6
– 17%
– 57%
– 24%
– 75%
Spinat Magnesium
Vitamin C
62
51
19
21
15
18
– 68%
– 58%
– 76%
– 65%
Apfel Vitamin C 5 1 2 – 80% – 60%
Banane Calcium
Folsäure
Magnesium
Vitamin B6
8
23
31
330
7
3
27
22
7
5
24
18
– 12%
– 84%
– 13%
– 92%
– 12%
– 79%
– 23%
– 95%
Erdbeeren Calcium
Vitamin C
21
60
18
13
12
8
– 14%
– 67%
– 43%
– 87%

Quelle: 1985 Pharmakonzern Geigy (Schweiz). 1996 Lebensmittellabor Karlsruhe/Sanatorium Oberthal 2002

Einsatz von Kunstdünger

Aufgrund der unnatürlichen Bewirtschaftung (u.a. Monokulturen und Pestizide) der Ackerböden findet eine Auszerrung der im Boden enthaltenen Nährstoffe statt.  Kurzfristig kann eine übermässige Verwendung von Kunstdüngern die Erträge steigern. In der grossen industriellen Landwirtschaft werden hauptsächlich anorganische Düngemittel verwendet, auch bezeichnet als synthetische Düngemittel, Mineraldünger oder Kunstdünger. Damit erzielen die Hersteller dieser Mittel jährliche Umsätze im dreistelligen Milliardenbereich. Diese Düngemittel sind problematisch aufgrund des hohen Energieaufwands und wegen der Verwendung von Chemikalien und Säuren bei der Herstellung. Die mineralischen Düngemittel aus Phosphaterzen enthalten zudem Schwermetalle wie Cadmium und radioaktives Uran, die dann grossflächig ausgebracht werden und in die Nahrungskette gelangen können. Diese Schwermetalle kommen natürlich in den Abbauminen vor, gehören jedoch nicht auf unsere Felder. Eine Überdüngung führt in Gewässern, Flüssen und auf angrenzenden Flächen zu einem Artenrückgang und belastet das Grundwasser. Allein in Deutschland werden jährlich ca. 160 Tonnen an Uran durch Phosphordünger ausgebracht.

Der Boden wird beim Einsatz von mineralischen Düngemitteln hauptsächlich mit Stickstoff, Phosphat und Kalium angereichert. Die Pflanze braucht den Stickstoff für ihre Blätter, das Phosphat für die Früchte und das Kalium für ihre Wurzel. Jede Pflanze hat ein anderes Verhältnis der benötigten Mineralstoffe und Spurenelemente, damit diese gesund wachsen kann und die Mineralien selbst zu organischen Verbindungen verstoffwechseln kann. Zudem enthält der mineralische Dünger keine nützlichen Mikroorganismen und nährt die Bodenbewohner nicht so wie organische Dünger z.B. Kompost oder tierischer Mist von Pflanzenfressern, wenn diese der Erde zurückgegeben werden. Mineraldünger ersetzen organische Düngemittel zunehmends. Heute machen sie zwischen 70% und 90% je nach Land aus. Wir sind Teil des Kreislaufs der Natur. Wenn wir mehr organisch gedüngte Lebensmittel verzehren, befinden wir uns im Einklang mit der Natur. Was sich also im Boden abspielt, spielt sich auch in unserem Darm ab. In beiden spielen die als Darmbakterien oder Bodenmikroben bezeichneten Mikroorganismen eine wichtige Rolle bei der Bewahrung der Gesundheit ihres Trägers, so der japanische Arzt Dr. Hiromi Shnya. Wer also weniger strapazierte, übersäuerte Böden möchte, der sollte zu biologischen Lebensmitteln greifen, die zudem den eigenen Körperboden (Darm) wesentlich gesünder halten.

Mehr zum Darm und der Darmflora erfahren

Ausführlicher Artikel der Heinrich Böll Stiftung zum Thema:

Düngemittel – Zahlende Konsumenten, intrigante Produzenten

 

 

Pestizid Herbizid Fungizid Pflanzenschutz

Einsatz von Pestiziden

Heute gibt es mehrere tausend registrierte Pestizide und circa 300 verschiedene Wirkstoffe, die einzeln oder in Kombinationen verwendet werden. Unter den Begriff Pestizide fallen Herbizide (Unkrautvernichter), Fungizide (Pilz- und Pilzsporenvernichter), Insektizide (Insektenvernichter), Akarizide (Milben-, Zeckenvernichter), Biozide und Pflanzenwachstumsregulatoren. Der Einsatz von Pestiziden, auch bezeichnet als Pflanzenschutzmittel, um Ertragsausfälle zu verhindern, bleibt nicht ohne Folgen für die Umwelt. Es gibt heute Auflagen über die Verwendung von Pestiziden in der Landwirtschaft und Höchstkonzentrationsgrenzen in unserer Nahrung. Dabei wird die Kombination von verschiedensten, belasteten Lebensmitteln und Lebensmittelzusatzstoffen jedoch nicht bedacht. Die Folgen der daraus entstehenden Wechselwirkungen und toxischen Akkumulationen werden so nicht in Betracht gezogen. Das ist auch fast unmöglich, weil die tägliche Ernährung bei jedem und jeder variiert. Somit kann man sich einen Chemie-Cocktail zufügen, ohne dass auch nur ein einziges Lebensmittel die zulässigen Werte überschreitet. Leider sind Bio-Produkte aus dem Supermarkt selten ganz pestizidfrei. So kann der Wind Pestizidrückstände von konventionellen Feldern zu Bio-Feldern transportieren. Zudem wird bei Bioprodukten ebenfalls Kupfer verwendet, der zwar ein Spurenelement ist, jedoch nicht in zu hohen Mengen in Körper und Boden auftreten darf. Dennoch bleibt die Belastung für Mensch und Umwelt deutlich unter dem konventionellen Anbau.

Eine Studentengruppe der Harvard School of Public Health in Boston, unter der Leitung von Yu-Han Chiu, untersuchte über 6 Jahre die Auswirkungen pestizidreicher Ernährung auf die männlichen Spermien. Die Untersuchung aus der akademischen Einheit der Harvard Universtität kommt zum Schluss, dass sich Pestizide auf die Spermien-Überlebensrate beim Mann auswirken. So weist die Gruppe Männer, die stärker belastetes Obst und Gemüse gegessen haben, eine schlechtere Spermienqualität und Spermienanzahl auf, als die Gruppe von Männern, die reduziert Obst und Gemüse (1/2 Portion) assen. Beobachtet wurden auch Männer, die eher unbelastetes Obst und Gemüse zu sich nahmen. Hier zeigte sich eine Steigerung der normalen und gesunden Spermienzahl.

Die Fruchtbarkeitsrate der Weltbevölkerung ist rückläufig. Unsere Nahrung hat darauf, neben anderen Faktoren, sicher einen Einfluss.

Vom Bundesamt für Landwirtschaft (BWL) gibt es ein Pflanzenschutzmittelverzeichnis

(darin werden über 3’200 solcher Mittel gelistet)

Mehr erfahren zu Lebensmittelzusatzstoffen

Biene, Pestizide, Bienensterben, Neonicotinoide

Insektizide und das Bienensterben

Seit längerem wird in Politik und Wissenschaft darüber diskutiert, ob die Insektenvernichtungsmittel unter der Gruppe Neonicotinoide  u.a. auch Wild- und Honigbienen Schaden zufügen. Ergebnisse aus Studien mit Bienen und Hummeln liegen zwar vor, werden aber zugleich von der anderen Seite angezweifelt. Was voranschreitet ist das Sterben der Bienen. Und nicht nur das, im Stillen verschwinden auch andere Insekten, die im menschlichen Bewusstsein leider weniger positiv verankert sind als Bienen und Hummeln.
Die Neonicotinoide machen nicht nur den unmittelbaren Insekten, die wir als Schädlinge bezeichnen, den gar aus. Aufgrund seiner Wasserlöslichkeit bleibt ein Teil des Wirkstoffes des gebeizten Saatguts in der Erde und erreicht nicht die Zielpflanze. Durch die Auswaschung gelangt der Wirkstoff ins Grundwasser und konnte so auch in umliegenden Pflanzen festgestellt werden. Diese Pflanzen z.B. Blumen sondern nun ebenfalls dieses Insektizid aus, was für Schmetterlinge, Bienen und Hummeln eine Gefahr darstellen kann.

Gentechnik eine Alternative?

Der positive Aspekt der Gentechnik könnte sein, die Bausteine in der DNA einer Nutzpflanze so zu verändern, dass diese gegen Schädlinge und Pilze immun ist und ohne Einsatz von Pestiziden auskommt. Was sich jedoch in der amerikanischen Landwirtschaft abgezeichnet hat, ist ähnlich wie in der Pharmaindustrie, ein Kampf um Patente und Patentrechte. Es wird modifiziertes Gemüse oder Obst geschaffen, das nach Kundenwunsch aussehen, schmecken oder andere Eigenschaften aufweisen soll.  Es werden Nutzpflanzen im Labor geschaffen, die sich nicht selber vermehren können und somit für eine neue Aussaat nicht herhalten. Gentechnisch veränderte Nutzpflanzen werden hauptsächlich für Gewinnzwecke patentiert. Juristisch werden Bauern weltweit wegen Patentverletzungen durch kontaminiertes oder nachgezüchtetes Saatgut verklagt. Durch den Nutzen der Gentechnik haben weltweit Agrochemiekonzerne wie Monsanto (Übernahme 2016 durch den Pharmakonzern Bayer AG), Syngenta und DuPont die Saatgut-Privatisierung vorangetrieben und kaufen weltweit Saatguthersteller auf. Dadurch schaffen sich diese börsenkotierten Giganten eine Monopolstellung, was weder die Qualität noch die Vielfalt und den Erhalt von Nutzpflanzen fördert. Internationale Entwicklungs- und Handelsvereinbarungen mit Drittweltländer, auch Bestandteile der WTO-Verträge, legen zudem die Weichen für Saatgutkonzerne, um deren geistiges Eigentum (z.B. Saatgut-Patente) zu schützen. Kritisiert werden diese Verträge, weil sie Bauern verbieten Saatgut nachzuzüchten und das in Ländern grösster Armut. Bayer wird von kritischen Vereinen, wie „Keine Patente auf Saatgut“ bereits mit dem Wortspiel Baysanto tituliert.

 

 

Gentechnische Lebensmittel gegen den Welthunger

Früher, wie heute leisten Kleinbauern den grössten Beitrag bei der Produktion von Lebensmitteln. Diese sind darauf angewiesen, an Saatgut zu gelangen. Organisationen wie „Brot für die Welt“ helfen den Bauern Saatgut selber zu vermehren oder zu züchten. Sie fördern öffentliche Saatgutbanken, um eine Diversität zu gewährleisten, auch an kommerziell weniger lukrativen Nutzpflanzen.

Von Anhängern der Gentechnik kommt oft das Argument, die Lösung des Welthungerproblems liege in der Gentechnik. Betrachtet man jedoch das Einsatzgebiet der Nutzpflanzen, zeigt sich, dass die Ernten hauptsächlich für die Fütterung von Nutztieren und für die Produktion von Biotreibstoff verwendet werden. Ein Teil wird für Frühstücksflocken, Stärke, Süssungsmitteln und anderen Produkten verarbeitete. Fast 70 Prozent der weltweiten landwirtschaftlichen Fläche werden zur tierischen Futtererzeugung genutzt. Geschätzte 1.4 Tonnen Soja und Getreide frisst ein Mastrind in seinem Leben. Das Futter ist meistens stark mit Pestiziden wie Glyphosat belastet und entspricht nicht der natürlichen Futterquelle von Rindern. Diese Form der gentechnischen Nutzung hat also nichts oder nicht viel gegen das Problem der unfruchtbaren Böden, gegen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und gegen den Welthunger beigetragen. Jedoch trägt sie viel zur Abhängigkeit der Bauern von einigen wenigen Unternehmen bei.

Pflanzenschutzmittel, das Mangel an Spurenelementen verursacht

Der ehemalige amerikanische Konzern Monsanto, heute Bayer,  produziert beispielsweise genmodifzierten Mais, der so verändert wurde, dass dieser keinen Schaden nimmt, vom Breitbandherbizid mit dem Namen Roundup (Wirkstoff Glyphosat). Dieser Mais ist sozusagen immunisiert. Das Pflanzengift vergiftet flächendeckend nur andere Pflanzen. Die gleiche Funktion gibt es bei Monsanto auch für Soja, Raps und Baumwolle. Spannend zu erfahren ist, dass der Wirkstoff im Roundup in den 60er Jahren als Rohrreinigungsmittel patentiert wurde und erst 10 Jahre später als Pflanzenschutzmittel bzw. -gift ein neues Patent unter dem Markennamen Roundup fand. Die Rohrreiniger-Eigenschaften gehen darauf zurück, dass Glyphosat ein Chelatbildner ist. Chelatbildner sind in der Lage Metalle an sich zu ziehen und zu binden. Dabei wird jedoch nicht zwischen Schwermetallen und nützlichen Spurenelementen unterschieden. Deshalb kann es unter der Einwirkung von Chelatbildner zu Mangelerscheinungen von Mangan, Kobald, Zink und Eisen kommen. Die daraus resultierenden Folgeerkrankungen sind vielseitig, da Enzymprozesse im Körper gestört werden, die auf diese Metalle angewiesen sind.

Mehr erfahren zu Enzymen

Pestizide im Urin und was wir für unserer Gesundheit tun können

In einer Studie der Heinrich-Böll-Stiftung wurden 2000 Personen auf Glyphosatrückstände im Urin getestet. Bei 99.6 Prozent der Testpersonen konnten Rückstände festgestellt werden. Bei 75 Prozent der Probanden wurden Werte festgestellt, die fünfmal höher liegen, als die im Trinkwasser zugelassenen. Menschen, die sich biologisch ernähren, haben deutlich niedrigere Pestizidwerte im Urin. Was jedoch nicht heisst, dass diese Gruppe von Menschen gar keine Rückstände aufweist.

Was wir für die Umwelt und unserer Gesundheit tun können

Damit sich viele Insektenbestände erholen können, benötigt es mehr Wildwiesen und Magerwiesen. Wer einen Garten hat, der kann dort Blumen setzen oder pflanzt diese in Blumentöpfe. Bis an die Feldwege, Bäche und in der Nähe von Strassen und Autobahnen sollte nicht alles niedergemäht werden. Damit entstehen Wildwiesen, wenn auch nur kleine. Ratsam bleibt es, sich möglichst mit biologischen Lebensmitteln zu ernähren, damit keine unnötig hohe Belastung von Pestiziden entsteht. Dadurch wird die Umwelt geschont und die körpereigene Entgiftung durch pflanzlich-biologische Lebensmittel gefördert. Bio-Fleisch und Bio-Milch stammt von Tieren, die wieder mehr artgerechte Nahrung erhalten und gut für deren Verdauungstrakt sind. Die Preise für biologische Produkte sind höher als für industrielle Massenprodukte. Im Lebensmittelgeschäft sind diese oft zwei bis dreimal teurer. Wenn man jedoch die Folgekosten der konventionellen Produktion beziffert, die sich z.B. in einer schlechteren Gesundheit zeigen und das Gesundheitssystem belasten, relativieren sich die Preise. Die industrielle Landwirtschaft hat zudem verheerende Folgen für die Umwelt und führt zu kostenintensiven Umweltschutzmassnahmen (z.B. Gewässerschutz). Daraus geht hervor, dass der Konsument eine grosse Verantwortung hat und mitentscheidet in welche Richtung wir uns zukünftig bewegen, selbst wenn über Steuergelder bzw. Subventionen auch eine umweltbelastende Produktion mitfinanziert wird. Wer lokales, einheimisches Gemüse einkauft, schliesst lange Transportwege aus, was schonend für das Ökosystem ist. Wer es noch genauer nehmen möchte, der bewirtschaftet seinen eigenen kleinen Garten oder unterhält einen Gemeinschaftsgarten. Damit hat er die Kontrolle über das verwendete Saatgut, fördert nicht zunehmend das lukrative Geschäft mit Bio-Lizenzen und hat die Übersicht des Energieverbrauchs für seine kleine Produktion. Industriell erzeugte Bio-Produkte können nämlich dem eigenen Garten-Gemüse nicht das Wasser reichen, auch wenn beim Gartengemüse die Bezeichnung bio, biologisch, organisch etc. staatlich verboten ist!